ARMIN ROHR: "Aller Vergeblichkeit zum Trotz singe ich weiter mein Lied. Über Anomalien, Zufälle und Wahrscheinlichkeiten"
14. März bis 18. Mai 2025 | Eröffnung: Freitag, 14. März, 19.00 Uhr
In einer großen Einzelausstellung gibt die Städtische Galerie Neunkirchen ab dem 14. März Einblicke in das malerische und zeichnerische Werk Armin Rohrs (*1961). Bisher nur vereinzelt zu sehen, gibt die Städtische Galerie die Bühne frei für die neuen, rätselhaften Bildwelten des Saarbrücker Künstlers, die seit 2019 in seinem Atelier entstanden sind.
Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit steht die menschliche Figur, die er in mehrdeutige oder schwer deutbare Beziehung zu ihrer Umgebung setzt. Zeichnerisch festgehalten und vielfach variiert in Studienblättern und Skizzenbüchern erscheinen wie für Handyfotos posierende Figuren in skurrilen oder banalen Alltags-, Urlaubs- und Familienszenen. Auch in seiner neuen Porträt-Serie konterkariert er die Selfie-Kultur und die allgegenwärtige digitale Transformation des Bildes. Der Fotografie nachempfundene Überbelichtungseffekte, eine teilweise schrille Farbigkeit und mehrfache Übermalungen irritieren, verfremden und hinterfragen zugleich den Sinn der Bildgattung. Mit dem motivischen Repertoire aus TV-Krimis dagegen arbeitet der Künstler in der Werkgruppe „Wald-Orte“: Rot-weiß gestreifte Absperrbänder markieren einzelne Waldbereiche wie Tatorte, gesichtslose Figuren in weißen Schutzanzügen durchforsten das Gelände mit Stöcken oder suchen am Boden nach Unbekanntem. Vereinzelte „Indizien“ in diesen leuchtend bunten Landschaftsszenerien deuten auf mysteriöse Zusammenhänge hin, Hintergründe aber bleiben im Dunkeln.
Das erzählerische Potential der Arbeiten von Armin Rohr erscheint nahezu unerschöpflich, doch sie sind weit entfernt vom Illustrativen. Denn die Geschichten, die sie erzählen, entziehen sich in großen Teilen dem Betrachter.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
KATHARINA HINSBERG
13. Juni bis 28. September 2025